Die Masterarbeit ist online

So, das Kolloquium ist geschafft und ab sofort könnt ihr meine Masterarbeit mit dem Titel „Embodied Social Interaction“ hier herunterladen (ca. 7 MB):

Masterarbeit

Die Arbeit dreht sich um enge (Freundschafts-)beziehungen über eine Distanz und stellt ein Konzept vor, wie Freunde auf neuartige Art und Weise in Verbindung bleiben können. Dabei wird insbesondere untersucht, wie die Verbundenheit der Freunde in Freundschaftsbeziehungen gestärkt werden kann.

Stichwörter sind: Freundschaft, Freunde, Beziehungen, Fernbeziehung, Kommunikation, Soziologie, Psychologie, Präsenz, Unterstützung, an einander denken, Internet der Dinge (IoT), Ubiquitous Computing, Tangibles, Haptisches Interface, Wearables, Konzept, Design.

Eine Bitte habe ich: Bitte hinterlasse doch einen kurzen Kommentar, wenn Du die Masterarbeit herunterlädst. Mich würde interessieren, wie Du auf den Blog gekommen bist und was Dich an dem Thema interessiert.

Ask Me Anything mit Snowden, Poitras und Greenwald

Superinteressanter Ask Me Anything auf reddit mit Edward Snowden, Laura Poitras und Glenn Greenwald.

Das Publikum auf reddit stellt den drei Hauptakteuren hinter den Snowden-Enthüllungen anlässlich der Vorstellung des Films Citizenfour kluge und interessante Fragen. Ich bin noch nicht ganz durch, aber da ist eine ganze Menge an wichtigen Informationen drin. Es geht naturgemäß um Privatsphäre, Datenschutz, Überwachung und das Handeln der US-Sicherheitsdienste. Greenwald spricht über Politik und plaudert ein wenig über seine Erfahrungen mit den US-Medien, Snowden über sein Leben in Russland und legt noch mal seine grundsätzlichen Überzeugungen und Einstellungen dar. Besonders erwähnenswert finde ich folgendes:

Where would we be today if the government, enjoying powers of perfect surveillance and enforcement, had — entirely within the law — rounded up, imprisoned, and shamed all of these lawbreakers?
Ultimately, if people lose their willingness to recognize that there are times in our history when legality becomes distinct from morality, we aren’t just ceding control of our rights to government, but our agency in determining our futures.

Die vorangegangene Frage war, wie man die NSA-Spähaktivitäten wieder auf die Agenda des US-Wahlkampfes 2016 holen könnte. Greenwald hatte vorher noch sehr hilfreich kommentiert, dass sich die zwei großen Parteien inhaltlich in diesem Punkt überhaupt nicht unterscheiden in ihrem Bestreben, da rein gar nichts zu unternehmen, weil sie sehr stark für NSA-Massenüberwachung sind und so z.B. Hillary Clinton der „guardian of status quo corruption“ ist. Im politischen System der USA müsste sich also grundlegend was bewegen, oder es kommen entsprechende Initiativen von den Rändern der Parteien.

Aber zurück zum Snowden-Statement: Ich glaube, er trifft hier den Nagel auf den Kopf. Martin Luther King hat es in seinem Brief Letter from Birmingham County Jail so formuliert:

One may ask: „How can you advocate breaking some laws and obeying others?“ The answer lies in the fact that there are two types of laws: just and unjust. I would be the First to advocate obeying just laws. One has not only a legal but a moral responsibility to obey just laws. Conversely, one has a moral responsibility to disobey unjust laws. I would agree with St. Augustine that „an unjust law is no law at all“.

Luther King spricht hier die Ungerechtigkeit seiner Zeit an (Ungleichbehandlung, Misshandlung von Farbigen, Rassentrennung), zeigt auf, dass es das Richtige ist, dafür auf die Strasse zu gehen (die anderen Pastoren, die er mit dem Brief anspricht, wollten da schön den Ball flachhalten und hatten ihn an die geltenden Gesetze erinnert), und gibt dem ganzen einen grösseren Rahmen, indem er Grundsätzliches erklärt, nämlich, wie es sich aus seiner Sicht mit Recht und Gerechtigkeit insgesamt verhält. Genau das gleiche macht Snowden; er enthüllt und erklärt die Ungerechtigkeit unserer Zeit und bringt sie in Verbindung mit einem „höheren“ Rahmenkonzept. Ich finde beeindruckend, mit welcher Klarheit er das macht.

Weiter führt Snowden aus, dass Regierungen sich oft nicht selbst reformieren, wenn einmal Methoden installiert sind, die den Obrigen gewisse Macht garantieren und sozusagen eine Machtimbalance zwischen Regierenden und Regierten entsteht. Die Regierung schaut dann stärker auf das, was sie tun kann, anstatt auf das, was sie tun sollte, was den Unterschied rechtmäßig <> moralisch richtig noch vergrössert. In der Geschichte sind, so Snowden, Menschenrechtsfortschritte oft durch Bruch geltenden Rechts erkämpft worden.

Hoffe, ihr habt Lust bekommen, da mal reinzuschauen. Ich glaube, es lohnt sich.

Gruppendiskussion

Edit: Die Diskussionsrunde ist schon voll. Ihr könnt ihr mich gerne dennoch kontaktieren, da ich weiterhin auf der Suche nach Interviewpartnern bin.

Wie die Zeit vergeht. Mittlerweile schreibe ich meine Masterarbeit (ebenfalls an der Hochschule Darmstadt, Studiengang „Leadership in the Creative Industries“) und brauche Eure Hilfe.

Worum geht es: Um Kommunikation zwischen Menschen, die sich nahe stehen und die sich eher selten sehen. Im Rahmen meiner Arbeit versuche ich herauszufinden, wie man die Kommunikationsmöglichkeiten für solche Beziehungen zukünftig verbessern kann. Dabei ist mein Ziel, ein Produkt zu entwerfen, was insbesondere die Kommunikation unter engen Freunden und Geschwistern unter den Aspekten Nähe, Verbundenheit, Präsenz und Hilfestellung fördert und unterstützt.

Für eine Gruppendiskussion suche ich ca. 5-7 Teilnehmer, die
a) gute Freunde haben und diese nicht so oft sehen (pi mal Daumen weniger als einmal in der Woche) oder b) die Geschwister haben, die sie ebenfalls nicht allzu oft sehen.
Ihr seid idealerweise zwischen 21 und 40 Jahre alt und kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet. Die Diskussion dauert etwa 90 Minuten, findet voraussichtlich in der Woche vom 16.-20. März statt und jeder Teilnehmer bekommt eine Aufwandsentschädigung von 20 EUR. Alle Daten und Gesprächsinhalte werden vertraulich behandelt und anonymisiert.

Habe ich Dein Interesse geweckt oder Du kennst jemanden, der daran Interesse haben könnte? Dann kontaktiere mich am besten gleich bzw. leite den Link auf diese Seite weiter. Danke!

 

flickr

Mühle in Avignon

Ich hab’s gewagt und mal meinen „ruhenden“ flickr-Account mit Leben, sprich Bildern, aufgefüllt. Würde mich freuen, wenn ihr mal vorbeischauen könntet. Bin im Begriff, peu-a-peu meine Bilder dort online zu stellen.

Letztens habe ich auch ein Set aus den Anfangstagen meiner fotografischen Laufbahn hinzugefügt. Aus dieser kleinen Serie stammt auch das nebenstehende Bild. Meine Leidenschaft für Fotografie hat nämlich im Kunst-Leistungskurs angefangen: Wir hatten eine sehr gute Lehrerin, bei der wir das Thema Fotografie — sowohl theoretisch als auch praktisch — durchgenommen haben. Und so sind wir, bewaffnet mit alten Spiegelreflexen und S/W-Filmen, durch Frankfurt gezogen. Die geschossenen Aufnahmen haben wir dann händisch im schuleigenen Fotolabor entwickelt…

Also, würde mich freuen, den ein oder anderen Kommentar zu lesen. Viel Spass!

re:boot

Trotz aller zwischenzeitlichen gefassten, guten Vorsätze gab es hier schon seit geraumer Zeit kein Update. Ich versuch, das mal ein bisschen zu erklären, was in mir so vorgegangen ist. Abzuheften wahlweise unter „Blogpsychologie“, „Writer’s Block“ oder „Blogsinnkrise“…

Hauptgrund war: Irgendwie konnte ich mich nach der Arbeit nicht mehr aufraffen, irgendwas zu schreiben — vermutlich wäre das Schreiben an sich gar nicht so der Akt gewesen, aber die Hürde, Zeit und Gehirnschmalz zu investieren, haben erst zu einer Vernachlässigung, später sogar zu einem regelrechten Vergessen des Blogs geführt. Ich war einfach regelmässig platt. Jetzt weiss ich, wie sich jemand fühlt, der sich nach der Arbeit einfach nur mit einem kühlen Bier auf den Fernsehsessel setzt und abschaltet. 

Ein Grund ist sicherlich auch, das ich so vielseitig interessiert bin und meine Zeit eher für andere Dinge investiert habe. Das kommt bei mir oft in Phasen oder Zyklen. Blogen war da ziemlich am unteren Ende der Sinuskurve. Das ist für mich ein wichtiges Learning, steady bei Sachen zu bleiben.

Schliesslich — Stichwort Blogsinnkrise — weiss ich halt nicht, ob Bloggen die ideale SocialSoftware-Kommunikationsform für mich ist. Weniger, dafür frequentierter zu schreiben (oder eben schreiben zu müssen) wäre ein Versuch wert. Ich werde mich dabei bewusst auch auf Dinge von der Arbeit konzentrieren, also zum Thema Ambient Intelligence schreiben. Damit wäre dann schonmal ein aktueller Bezug hergestellt, der mich hoffentlich motiviert, dranzubleiben.

Der Plan: Für die kurzen „shouts“ Twitter, für das ausführliche Zeugs dieser Blog. Das Experiment beginnt…

Netmusic: Gareth Dickson – Sampler

Gareth Dickson - SamplerEin Mann und seine Akustikgitarre – ganz leise kommt das Album „Sampler“ von Gareth Dickson daher. Wie eine kleine Flamme, die lodert, entfalten sich die neun Tracks. Sehr beruhigende Musik, die qualitativ zu überzeugen weiss.

Stilistisch kann man seine Musik als akustischen, minimalen Folk beschreiben, mit hörenswerten, eingängigen Melodien und Tonfolgen. Klingt im Endresultat fast ein bisschen wie Ambient. Rundum empfehlenswert!

Visualizing the Bible

BibleViz Arc DiagramGanz unerwartet eine tolle Sache entdeckt (danke auch an Angela): Eine farbenfrohe Visualisierung der Querverweise in der Bibel mittels eines Bogendiagramms von Chris Harrison. Die Farbe jedes der insgesamt 63,779 Bögen (soviele Querverweise gibt es in dem benutzten Datensatz) entspricht dabei der Entfernung der jeweiligen Kapitel zueinander. Darunter gibt es noch ein Balkendiagramm, wobei jeder Balken einem Kapitel entspricht. Der längste Balken ist dabei Psalm 119.

In meiner Diplomarbeit (jaja, lang ists her) habe ich ebenfalls ein Bogendiagramm zur Visualisierung von Querverweisen angesprochen, dort allerdings in interaktiver Form.

Die Seite von Chris ist generell sehenswert: Unter dem Bogendiagramm gibt es einen Social-Network-Graphen von Persönlichkeiten in der Bibel und die Verteilung von Namen und Orten, die anzeigt, wo verschiedene Leute und Plätze in der Bibel vorkommen.

The shape of things to come…

Was soll ich sagen? Es ist in meinem Leben so viel passiert in letzter Zeit, darunter der Wechsel von der Selbständigkeit in eine Festanstellung, dass ich keine Zeit fürs Bloggen gefunden habe, obwohl ich das immer im Hinterkopf behalten hatte. Jetzt bin ich aber frisch motiviert, habe neue Ideen, und nicht zuletzt die Gelegenheit eines Providerwechsels genutzt, um hinter den Kulissen mal kräftig aufzuräumen. Deshalb auch das schnöde Basistemplate, das ich aber baldmöglichst durch was passenderes ersetzen will.

Wenn Interesse besteht, schreibe ich hier an dieser Stelle mal was über das Thema Ambient Inteligence, mit dem wir uns auf der Arbeit intensiv auseinandersetzen. AmI, so die Kurzform, ist die anwendungsorientierte Seite von Ubiquitous Computing, dem „allgegenwärtigen“ Computing. Zu Ubicomp zählen mobile Dienste auf dem Handy oder PDA, aber vor allem, so wie Mark Weiser das in seiner Vision beschreibt, die Idee von Computern und Geräten, die im persönlichen Leben weniger präsent sind, also aus der direkten Aufmerksamkeit „verschwinden“, aber dennoch allgegenwärtig sind und einem das Leben erleichtern sollen. Sagt Weiser:

Most important, ubiquitous computers will help overcome the problem of information overload. There is more information available at our fingertips during a walk in the woods than in any computer system, yet people find a walk among trees relaxing and computers frustrating. Machines that fit the human environment, instead of forcing humans to enter theirs, will make using a computer as refreshing as taking a walk in the woods.

AmI ist vor allem in Europa ein Thema und bezeichnet noch spezieller „intelligente“ Räume: „ambient“, weil sich zu Diensten zusammengeschlossene Geräte in das wohnliche Lebensumfeld einfügen, und „intelligent“, weil Sensoren, Aktuatoren und Prozessoren selbständig kohärent agierende Ensembles bilden, also quasi aus einzelnen Geräten ein sinnvolles, sich anpassendes Ganzes entsteht.

Habe ich Euch gelangweilt? Gut 🙂 Kommentare sind erbeten, ob ich das hier oder in anderer Form weiter vertiefen soll…

Digital Outlook Report

Die Agenturgruppe Avenue A/Razorfish hat vor einiger Zeit den hochinteressanten Digital Outlook Report 2008 veröffentlicht. Darin geht es um das Verhalten von Konsumenten im Digitalen Raum. Einige sehr interessante Erkenntnisse dabei und daher den Download wert; ich hab ihn auch erst kurz überflogen. Den Report stellt freundlicherweise Guy Kawasaki zur Verfügung; er hat dabei schon einige Highlights herausgepickt (Hervorhebungen von mir):

Only a few years ago, a Web site’s home page was the most prime piece of digital real estate a publisher could offer. Not so much today, however. The relevance of the home page as a media buy is on the wane. Search, social networks, blogs, and RSS (among a host of other online sources) are driving more and more users deep into today’s Web properties. Now, the majority of consumers bypass a site’s home page completely.

Every page is now a home page, each of which will have a wider reach, a lasting shelf life, and the ability to attract a new audience like never before. To capitalize on this, ensure that every page has a strong, clear global navigation scheme and related content that is visibly promoted.

Despite user requests for a single mobile, PC, or gaming device to do everything, we found users increasingly willing to embrace multiple devices — even when those devices possess overlapping capabilities.

Consumers don’t see the Internet as something distinctly different from their offline worlds anymore, and they expect seamless transitions. Every key consumer activity has online and offline components — each one contributing to the total experience. The reason? Finally, the online world is getting more social, and as a result, more like the offline world.

Einiges hört sich dabei nach Binsenweisheiten an, aber man muss bedenken, dass dahinter eine ganze Menge Research und sicher auch eine Latte an Befragungen steckt.