Ask Me Anything mit Snowden, Poitras und Greenwald

Superinteressanter Ask Me Anything auf reddit mit Edward Snowden, Laura Poitras und Glenn Greenwald.

Das Publikum auf reddit stellt den drei Hauptakteuren hinter den Snowden-Enthüllungen anlässlich der Vorstellung des Films Citizenfour kluge und interessante Fragen. Ich bin noch nicht ganz durch, aber da ist eine ganze Menge an wichtigen Informationen drin. Es geht naturgemäß um Privatsphäre, Datenschutz, Überwachung und das Handeln der US-Sicherheitsdienste. Greenwald spricht über Politik und plaudert ein wenig über seine Erfahrungen mit den US-Medien, Snowden über sein Leben in Russland und legt noch mal seine grundsätzlichen Überzeugungen und Einstellungen dar. Besonders erwähnenswert finde ich folgendes:

Where would we be today if the government, enjoying powers of perfect surveillance and enforcement, had — entirely within the law — rounded up, imprisoned, and shamed all of these lawbreakers?
Ultimately, if people lose their willingness to recognize that there are times in our history when legality becomes distinct from morality, we aren’t just ceding control of our rights to government, but our agency in determining our futures.

Die vorangegangene Frage war, wie man die NSA-Spähaktivitäten wieder auf die Agenda des US-Wahlkampfes 2016 holen könnte. Greenwald hatte vorher noch sehr hilfreich kommentiert, dass sich die zwei großen Parteien inhaltlich in diesem Punkt überhaupt nicht unterscheiden in ihrem Bestreben, da rein gar nichts zu unternehmen, weil sie sehr stark für NSA-Massenüberwachung sind und so z.B. Hillary Clinton der „guardian of status quo corruption“ ist. Im politischen System der USA müsste sich also grundlegend was bewegen, oder es kommen entsprechende Initiativen von den Rändern der Parteien.

Aber zurück zum Snowden-Statement: Ich glaube, er trifft hier den Nagel auf den Kopf. Martin Luther King hat es in seinem Brief Letter from Birmingham County Jail so formuliert:

One may ask: „How can you advocate breaking some laws and obeying others?“ The answer lies in the fact that there are two types of laws: just and unjust. I would be the First to advocate obeying just laws. One has not only a legal but a moral responsibility to obey just laws. Conversely, one has a moral responsibility to disobey unjust laws. I would agree with St. Augustine that „an unjust law is no law at all“.

Luther King spricht hier die Ungerechtigkeit seiner Zeit an (Ungleichbehandlung, Misshandlung von Farbigen, Rassentrennung), zeigt auf, dass es das Richtige ist, dafür auf die Strasse zu gehen (die anderen Pastoren, die er mit dem Brief anspricht, wollten da schön den Ball flachhalten und hatten ihn an die geltenden Gesetze erinnert), und gibt dem ganzen einen grösseren Rahmen, indem er Grundsätzliches erklärt, nämlich, wie es sich aus seiner Sicht mit Recht und Gerechtigkeit insgesamt verhält. Genau das gleiche macht Snowden; er enthüllt und erklärt die Ungerechtigkeit unserer Zeit und bringt sie in Verbindung mit einem „höheren“ Rahmenkonzept. Ich finde beeindruckend, mit welcher Klarheit er das macht.

Weiter führt Snowden aus, dass Regierungen sich oft nicht selbst reformieren, wenn einmal Methoden installiert sind, die den Obrigen gewisse Macht garantieren und sozusagen eine Machtimbalance zwischen Regierenden und Regierten entsteht. Die Regierung schaut dann stärker auf das, was sie tun kann, anstatt auf das, was sie tun sollte, was den Unterschied rechtmäßig <> moralisch richtig noch vergrössert. In der Geschichte sind, so Snowden, Menschenrechtsfortschritte oft durch Bruch geltenden Rechts erkämpft worden.

Hoffe, ihr habt Lust bekommen, da mal reinzuschauen. Ich glaube, es lohnt sich.

Gruppendiskussion

Edit: Die Diskussionsrunde ist schon voll. Ihr könnt ihr mich gerne dennoch kontaktieren, da ich weiterhin auf der Suche nach Interviewpartnern bin.

Wie die Zeit vergeht. Mittlerweile schreibe ich meine Masterarbeit (ebenfalls an der Hochschule Darmstadt, Studiengang „Leadership in the Creative Industries“) und brauche Eure Hilfe.

Worum geht es: Um Kommunikation zwischen Menschen, die sich nahe stehen und die sich eher selten sehen. Im Rahmen meiner Arbeit versuche ich herauszufinden, wie man die Kommunikationsmöglichkeiten für solche Beziehungen zukünftig verbessern kann. Dabei ist mein Ziel, ein Produkt zu entwerfen, was insbesondere die Kommunikation unter engen Freunden und Geschwistern unter den Aspekten Nähe, Verbundenheit, Präsenz und Hilfestellung fördert und unterstützt.

Für eine Gruppendiskussion suche ich ca. 5-7 Teilnehmer, die
a) gute Freunde haben und diese nicht so oft sehen (pi mal Daumen weniger als einmal in der Woche) oder b) die Geschwister haben, die sie ebenfalls nicht allzu oft sehen.
Ihr seid idealerweise zwischen 21 und 40 Jahre alt und kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet. Die Diskussion dauert etwa 90 Minuten, findet voraussichtlich in der Woche vom 16.-20. März statt und jeder Teilnehmer bekommt eine Aufwandsentschädigung von 20 EUR. Alle Daten und Gesprächsinhalte werden vertraulich behandelt und anonymisiert.

Habe ich Dein Interesse geweckt oder Du kennst jemanden, der daran Interesse haben könnte? Dann kontaktiere mich am besten gleich bzw. leite den Link auf diese Seite weiter. Danke!

 

Urlaub

Norwegen

Nur als kleines „Lebenszeichen“ für all diejenigen, die sich schon gedacht haben, warum hier seit geraumer Zeit nichts mehr neues steht. Das soll ab jetzt, wo ich wieder so richtig hier bin, auf jeden Fall anders werden.

Nach dem erfolgreichen Studienabschluss habe ich mir erstmal ’ne Auszeit gegönnt, ausgespannt, war im Urlaub in in Norwegen und habe so einige Dinge, die liegengeblieben sind, erledigt. Nächstes grosses Ziel: Der Berufseinstieg. Aber das passt nicht unter die Headline „Urlaub“ 🙂

Fünf Dinge

Tobias hat ein Stöckchen an mich weitergegeben. Nun denn: Es geht darum, fünf mehr oder weniger spannende Dinge aus dem Leben zu erzählen, die ihr bestimmt noch nicht wisst. Mal sehen, ob mir überhaupt fünf einfallen, die a) nicht so trivial sind wie „mir ist mal ein Waschlappen ‚runtergefallen“ und b) auch nicht mega-intim.

  1. Ich bin mal aus dem Kindergarten ausgebüxt. Tja, das kam so: Irgendwann haben wir so ein Loch im Zaun entdeckt. Eigentlich war alles rundherum abgezäunt, aber einen Teil vom Zaun, hinter einer Hecke, konnte man so von unten hochbiegen. Da sind wir dann drunter durch, nur um ein paar Minuten später auf der Strasse wohlgemerkt in die Arme der Kindergartendirektorin zu rennen. Was ein Zufall… vielleicht hat er unser Leben gerettet?
  2. Mein damaliger bester Freund und ich wollten mal eine Bombe bauen. In einem Schuhkarton mit Magneten und Strippen! Gut, dass es noch kein Internet gab und wir das Projekt nicht ernsthaft weiter verfolgten… naja, wäre sowieso nichts draus geworden.
  3. Mein Lieblingsbuch in der Grundschule war die Kinderbibel. Ich hatte so eine mit Illustrationen, die eher wie Kunstwerke denn Kinderbuch-like ausgesehen haben. So wie die Kirchenarchitektur in den 60ern. Die Stories von Josef im Brunnen und Mose und so fand ich schon damals ganz toll.
  4. Ich war in der sogenannten Demoszene aktiv. Das war Mitte der Neunziger. Damals gab es schon virtuelle soziale Netzwerke, die aber nicht im Internet, sondern in der Mailbox-Szene ihren Ursprung hatten. War ’ne ziemlich nerdige Zeit, bei der ich mich als Pixel Artist versucht hab.
  5. Ich habe kurz an der Akademie für Leiterschaft in Ditzingen (von 1999-2000) studiert. Dann konnte ich aus beruflichen Gründen dort nicht mehr weitermachen. Schade — war eine tolle Zeit, allerdings ist mein Hebräisch mittlerweile wieder auf dem Nullpunkt angelangt. Manchmal verspüre ich das Verlangen, wieder was theologisches zu studieren, aber dann pfeift mich mein Verstand wieder zurück… naja, man soll niemals nie sagen. Hat ja auch was mit Berufung zu tun.

Ich übergebe an Johannes und Florian. Wäre toll, wenn ihr mitmachen könntet….

Happy New Year

Ein schönes und erfolgreiches neues Jahr wünsche ich euch allen! Das vergangene Jahr war schwierig und turbulent; in allen Herausforderungen war Gott aber spürbar da, mit Wegweisung, Trost, seinem Frieden und seiner Gnade. Unser Spruch für das neue Jahr ist Psalm 34,5-6:

Als ich den Herrn um Hilfe bat, antwortete er mir und befreite mch von meinen Ängsten. Wer zum Herrn aufschaut, der strahlt vor Freude, und sein Vertrauen wird nie enttäuscht.