Mein Diplomthema: Online-Wissensmodul zur Bibel

Morgen beginnt offiziell die dreimonatige Zeit, um die Diplomarbeit zu erstellen. Spannend war für mich die Themenfindungsphase, denn ich habe mich nicht für eins von den an dieser Stelle schon erwähnten Themen entschieden, sondern für ein ganz anderes.

Es geht um ein Wissensmodul, also eine Sammlung von aufbereiteten Informationen über die Bibel, und einer dazugehörigen Community. Am besten ist das kurz mit einem kleinen Beispiel erklärt. Man stelle sich folgendes Szenario vor: Bestimmte Verse werden von Communitymitgliedern vertaggt. Eine bestimmte Stelle könnte darüberhinaus beispielsweise 50 Kommentare haben, davon 30 mit dem Tag “Gnade”. Diese kann man sich ansehen und natürlich auch die Personen, die die Kommentare geschrieben haben — und mit ihnen in Kontakt treten, wenn man merkt, dass es Übereinstimmungen im Profil gibt. Oder von ihnen alle Kommentare abonnieren, wenn sie generell auferbauende Dinge schreiben. Wenn man zusammen als Bibelstudiengruppe in einer Gemeinde die Bibel studiert, kann man das nun online machen — mit der Bibel als zentralem Modul und einer Community, die sich darum dreht.

Die Möglichkeiten sind vielfältig; ein dynamischer, wachsender Online-Kommentar zur Bibel ist nur eine Facette. Angedacht ist auch eine leistungsfähige Datenbank, Verknüpfungen und Links zu anderen Medienformen (so z.B. das Metatagging von Filmen, um bestimmte Szenen mit Bibelstellen zu verlinken) und Visualisierungen, die Zusammenhänge klar machen. Diese Einzel-Funktionalitäten ergeben im Ganzen unter einer einheitlichen Oberfläche ein Tool, was wachsen kann und hoffentlich das Potential hat, das Verständnis von der Bibel zu vertiefen und die Freude an dem gemeinsamen Auseinandersetzen mit dem Wort Gottes zu fördern. Ideal ist es auch, um online seine Gedanken zur Bibel festzuhalten und sich mit Freunden darüber auszutauschen.

Soviel zur Grundidee. Innerhalb von den drei Monaten werde ich mich hauptsächlich um die Konzeption kümmern und, wenn noch Zeit bleibt, einen proof-of-conecpt machen — ich stehe nicht unter dem Druck, eine schlüsselfertige Realisierung abliefern zu müssen. Das gibt mir die Freiheit, dieses für MSD-Verhältnisse etwas exotische Thema mal tiefer auszuloten und zu schauen, was nun wirklich machbar (viable) ist und was nicht. Eine Idee ist es beispielsweise, mehr in die didaktische Richtung zu gehen, das Ganze also eher als richtiges eLearning-Modul zu entwerfen. Möglichkeiten gibt es viele, in der Recherchephase wird es mir hoffentlich gelingen, das Ganze zu konkretisieren.

Also, ich freue mich drauf, auch wenn ich weiss, dass es viel Arbeit werden wird, und ich mich vermutlich oft fragen werde, warum ich dieses Thema überhaupt gewählt habe .. 🙂 Auf jeden Fall bin ich offen für Ideen und Anregungen jeder Art; dazu ist der Blog ja auch da.

2 Gedanken zu „Mein Diplomthema: Online-Wissensmodul zur Bibel“

  1. hallo patrick,
    interessantes thema hast du dir da ausgesucht. werde auf jeden fall mitverfogen was dir dazu so einfällt. wünsche dir viel spass und gutes gelingen.
    daniel

  2. Hi Daniel,

    danke für die ermutigenden Worte! Ja, das Thema ist nicht so einfach. Es kommt bei mir auch immer wieder die Frage auf, ob man die Exegese, die auf so einer Plattform stattfinden wird, nicht „Profis“ überlassen sollte – also die Spannung zwischen Hobbyexegese und professioneller Auslegung.

    Vielleicht ist es ja wie bei Blogs und (professionellem) Journalismus, dass beides irgendwie seine Berechtigung hat. Es soll ja auch keine dogmatischen Einschränkungen geben, was denn geschrieben werden darf. Das interessante ist ja, wie sich dann so ein Kommentar/Journal auch gruppendynamisch entwickeln könnte. Eine Idee ist es, eine „Startmasse“ zu generieren, also Kommentare von Fachleuten auf ihrem Gebiet, die dann Initialzündung für weitere Kommentare und Beiträge sind.

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