Terrence Malicks Filme

Malicks Filme gehören zu den missverstandendsten Werken den zeitgenössischen Films. Woran das liegt, weiss ich nicht. Bei ihnen gehen jedenfalls die Meinungen weit auseinander; so auch bei “The Thin Red Line”, einem Antikriegsfilm. Habe ihn letztens gesehen und war wieder einmal schwer beeindruckt. Ein zutiefst spiritueller Film, der Männer portraitiert, die, jeder auf seine Weise, auf der Sinnsuche unter unmenschlichsten Umständen sind.

Man kann diese Filme nicht so sehen, wie man eine normale Hollywoodproduktion sehen würde. Sie haben eine eigene visuelle Sprache, die nicht den gängigen Erwartungshaltungen eines Kinogängers entspricht: Keine Standardsymbolik, keine klassischen Handlungsabläufe; Weniger Plot, Dialoge und Charakterisierung, dafür viel Subplot und Poesie im visuellen Ausdruck. Um sie zu verstehen, sollte man eher in einer aufnehmenden, betrachtenden als einer konsumierenden Haltung sein, in etwa so, wie man ein Gemälde in einer Ausstellung betrachten würde. Dann fängt der Film an, auf einmal zu reden und sich einem aufzuschlüsseln. Es ist sicherlich eine Frage des Geschmacks und auch eine Frage des Typs, aber diese Art von Film spricht mich teilweise mehr an als konventionelle, auf einer normalen Erzählstruktur basierende Filme.

Jeffrey Overstreet geht es ähnlich, in seiner Liste der Top-Filme 2006 spricht er über “The New World”. Brett McCracken, sein Interviewpartner, bringt folgendes, interessantes Statement:

The chief strength of The New World is that it approaches the world’s beauty and sadness as a receiver rather than a user. Large portions of the film’s shots, dialogue, and even characters do not service the plot in the way we have come to expect in cinema. Rather, it approaches existence from a God’s-eye view, peaking in on the whispers and locusts that sometimes say more about goodness and truth than grand soliloquies or climaxes.